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AutorenbildFranziska Blickle

Wie erkläre ich eine Übung im Workshop?

Aktualisiert: 7. Okt.


Wenn du in deinem Workshop eine Übung machst, brauchst du eine passende Anmoderation. Du setzt mit ihr den richtigen Rahmen für das, was jetzt kommt.

Wenn das gut gemacht wird, haben nicht nur alle Beteiligten Klarheit, was zu tun ist, sondern du hast auch die richtige Stimmung geschaffen.


Ich nenne das gern Framing. Framing = etwas einrahmen. Der Begriff ist aber für manche negativ besetzt, weil sogenanntes Framing auch in der Werbe- oder Verkaufspsychologie genutzt wird.

Nennen wir es also einfach Anmoderation.


 

Deine Anmoderation wird ganz automatisch eine runde Sache, indem du die folgenden Fragen beantwortest:



Warum?

Was ist der Hintergrund für die nachfolgende Übung oder Aufgabe.


Bsp: "Wir haben jetzt ganz unterschiedliche Fälle gehört. Um das ganze auf eure Herausforderung anzuwenden, machen wir eine Partnerübung."



Wozu?

Was ist das Ziel der Übung und was passiert im Anschluss mit den Ergebnissen.


Bsp: "Ihr sollt Gelegenheit bekommen, eure Herausforderung unter diesen neuen Aspekten zu betrachten. Was ihr jetzt herausfindet, hilft uns dann später bei der individuellen Lösungsstrategie."



Was?

Was genau wird jetzt passieren?


Bsp: "In der Partnerübung werdet ihr euch gegenseitig coachende Fragen stellen und so unterstützen das Ganze mal aus einer neuen Perspektive zu sehen."



Wie?

Wie genau wird es laufen? Wie funktioniert die Methode?


Bsp: "Ich gebe euch insgesamt 15 Minuten Zeit. Meine Empfehlung ist, dass ihr euch erst 7 Minuten für die eine und dann 7 Minuten für die andere Person nehmt. Eine Minute ist dann ein kleiner Puffer. Ich werde den Wechsel ansagen. Hier auf dem Flipchart findet ihr 10 Beispiele für Fragen. Ihr könnt euch an diesen entlang arbeiten, stellt aber auch gern eigene Fragen, wo euch das hilfreich erscheint. Ihr müsst nicht alle 10 Fragen durcharbeiten. Nehmt euch lieber an den Stellen Zeit, wo sich neue Gedanken zeigen. Macht euch ruhig Notizen, denn das hilft euch nachher bei der Erarbeitung der Lösungsstrategie."


 

Hier findest du meinen Kurzinput (2:49 min) zum Thema Wie erkläre ich eine Übung auf Youtube:



 

Und welche Frage zahlt jetzt auf die gewollte Stimmung ein?

Gar keine. Welche Stimmung du erzeugen willst, bringst du eher über die Art und Weise deiner Anmoderation und einzelne Details rüber.


Möchtest du, dass die Teilnehmenden eine Übung eher locker-leicht angehen, wirst du anders sprechen und formulieren als bei der Intention, dass sie wirklich in sich gehen und sehr ernsthaft nachdenken.

Ich helfe manchmal auch noch mit der Folien- oder Flipchart-Darstellung nach, indem ich es bunter oder nüchterner mache.

 

Es gibt natürlich noch viele weitere Möglichkeiten!

Wie machst du das?

Schreib es gern in die Kommentare. Ich freu mich sehr über deine Anregung.

55 Ansichten2 Kommentare

2 Comments


Zamyat M. Klein
Zamyat M. Klein
Feb 02

Prima, wie du das aufgebröselt hast. Ich finde das auch enorm wichtig, habe immer wieder erlebt (als Teilnehmerin), dass die Leute in Breakout-Rooms geschickt wurden, und dann erst mal ewig darüber diskutiert wurde, was wir eigentlich machen sollten. Daher gebe ich die Aufgabenstellung für eine Übung IMMER auch schriftlich auf einer Folie, weil manche es nur dann behalten. Und da ich vor allem Online-Trainer-Ausbildungen mache, ist es doppelt wichtig, auch das wie und warum einer Übung aius Trainersicht zu erklären. Aber für die Teilnehmenden ist es natürlich genauso wichtig und motivierend zu wissen, was das Ziel ist und was sie davon haben oder dabei lernen.

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Franziska Blickle
Franziska Blickle
Mar 27
Replying to

Stimmt, bei der Ausbildung hast du ja auch gleich noch die Metaebene dabei. Ich hab mir vorgenommen, dass ich das nächste mal, wenn ich eine Ausbildung für Trainer:innen (mit)gestalte, ich sie mal absichtlich mit einem miesen Briefing in ne Übung schicke und das Debriefing, dann aber nicht um die eigentliche Übung geht sondern eben genau darum, wie sie sich mit der schlechten Anleitung gefühlt haben und was sie sich gewünscht hätten. Daraus kann man dann super einen „wie geht’s richtig“ Teil ausdrücken er eigenen Erfahrung ableiten.

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