Woran erkenne ich, ob eine Übung für mein Thema geeignet ist?
Es gibt so viele tolle Methoden und Übungen.
Manchmal finde ich fast zu viel Inspiration…
Aber wie findest Du heraus, ob eine Übung wirklich zu Deinem Workshop passt?
Dafür habe ich fünf einfache Fragen, die Dir helfen, das abzuklopfen:
1. Unterstützt die Übung die Workshop-Ziele?
Das ist die wichtigste Frage. Eine Übung ist kein Deko-Element, das Du „noch schnell“ einbaust, weil es lustig klingt. Sie muss das eigentliche Lernziel unterstützen.
Beispiel: Wenn Du möchtest, dass die Teilnehmenden ihr eigenes Kommunikationsverhalten reflektieren, bringt ein schnelles Bewegungsspiel zwar Energie in den Raum – aber es hilft ihnen nicht dabei, wirklich in die Reflexion zu kommen. Stattdessen wäre eine Methode sinnvoll, die die Selbstwahrnehmung stärkt, z. B. eine Feedback-Übung oder eine kleine Selbstanalyse.
Tipp:
Dreh den Prozess um und überlege immer zuerst, was Du erreichen willst, und dann, wie Du es erreichst – nicht andersherum.
2. Passt die Übung zur Gruppengröße und zum Setting?
Nicht jede Übung funktioniert in jedem Kontext. Eine Methode, die in Präsenz super läuft, kann in einem Online-Workshop völlig floppen. Und eine Übung, die für 10 Personen gedacht ist, kann bei 30 Teilnehmenden viel zu chaotisch werden.
Beispiel: Du planst eine interaktive Gruppenarbeit mit viel Austausch – aber dann sitzt Du plötzlich vor einer unerwartet kleinen Gruppe und willst sie nicht noch weiter aufteilen.
Immer vorher prüfen:
✅ Ist genug Zeit für die Übung?
✅ Passen die Rahmenbedingungen (z. B. Platz, Technik, Material)?
✅ Gibt es eine Backup-Lösung, die das gleiche Ziel erreicht, falls die ursprüngliche Idee nicht umsetzbar ist?
3. Ist die Übung auf das Vorwissen der Teilnehmer:innen abgestimmt?
Übungen sollen die Teilnehmenden fordern – aber nicht überfordern. Wenn Du sie mitten in eine komplexe Übung wirfst, bevor sie überhaupt die Grundlagen verstanden haben, gibt es schnell Frust.
Überlege Dir vorher:
Was wissen die Teilnehmenden schon?
Welche Vorkenntnisse sind für die Übung nötig?
Braucht es eine kurze Einführung oder ein Beispiel, bevor es losgeht?
4. Entspricht die Übung Deinem Workshop-Flow?
Jede Übung hat ihren perfekten Platz im Ablauf – und ihren nicht ganz so perfekten. Ein Icebreaker ist genial, am Anfang, aber völlig deplatziert, wenn alle gerade konzentriert an einem Konzept arbeiten. Eine tiefgehende Reflexion kurz vor der Mittagspause? Keine gute Idee, wenn dabei alle nur ans Essen denken.
Stell Dir einen Workshop vor wie einen Kinofilm: Du baust Spannung auf, führst die Teilnehmenden durch verschiedene Emotionen und Energieniveaus und lässt sie am Ende mit einem Aha-Moment rausgehen.
Achte darauf, dass Übungen sich logisch in den Ablauf einfügen:
🛫 Zu Beginn:
Warm-ups, Kennenlernen, Aktivierung
✈️ In der Mitte:
Interaktive Methoden, Reflexion, Gruppenarbeit
🛬Zum Abschluss:
Zusammenfassende Übungen, Transfermethoden
5. Fühlt sich die Übung für DICH stimmig an?
Das wird oft unterschätzt: Eine Übung kann noch so gut sein – wenn Du Dich nicht wohl damit fühlst, wird das die Gruppe spüren. Ist Dir eine Methode total fremd ist oder passt sie nicht zu Deinem Moderationsstil, lass lieber die Finger davon.
Meine Tipps:
Wähle Übungen, die zu Dir passen – oder passe sie so an, dass Du Dich damit wohlfühlst.
Teste neue Methoden erst in kleinen Runden, bevor Du sie in einem großen Workshop einsetzt.
Sei ehrlich: Wenn Du merkst, dass eine Übung nicht zu Dir oder zur Gruppe passt, lass sie weg.
Qualität vor Quantität bei der Methoden-Auswahl!
Es geht nicht darum, möglichst viele fancy Übungen in einen Workshop zu packen, sondern darum, die richtigen zu nehmen. Die Auswahl der passenden Tools und Methoden ist einer der wichtigsten Punkte bei meinem Concept Sparring.
Ich unterstütze Expert:innen - mit und ohne Trainerausbildung - dabei, begeisternde, professionelle, interaktive Workshops und Trainings zu konzipieren.
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