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AutorenbildFranziska Blickle

"Liebe Gegenwarts-Franzi!" - Ein Brief von meinem Zukunfts-Ich

Aktualisiert: 23. Okt.


 

Freitag, 26. März 2021


"Liebe Gegenwarts-Franzi!


Erinnerst Du dich noch wie das alles anfing vor einem Jahr im März 2020? Kleiner Scherz! Natürlich erinnerst Du dich!

Es gibt Dinge, die vergisst du niemals! Sie sind ab jetzt Teil der Geschichte - deiner eigenen und in so einem Fall auch der globalen.


Wo warst du als Du zum ersten Mal realisiert hast, dass das nicht irgendetwas "da draußen" ist, was mit deinem Alltag nichts zu tun hat, sondern etwas, das auch dich direkt betrifft?

Stimmt, dass war am 2. März 2020 vor einem Workshopraum in Weißensee und mit der Absage eines großen Führungskräfte-Workshops für den Folgetag.

Dein Gefühl: Eher genervt! Koffer umsonst gepackt, Zugtickets, die du jetzt stornieren musstest...sehr lästig! Jetzt so nachträglich muss ich schon etwas über dich schmunzeln...diese kleine bockige Zornesfalte und dabei war das doch so unbedeutend, wenn man das große Ganze sieht.


Wo warst Du als Du verstanden hast, dass da etwas großes passiert, etwas, was einfach ALLE Menschen betrifft, alles, was wir gewohnt sind durcheinander wirft? Wann hast du das erste Mal gedacht, dass ein paar Dinge einfach nie mehr sein werden wie vorher?

Ok, stimmt, das kann man nicht an einem Ort oder einem Zeitpunkt oder einem bestimmten Ereignis festmachen. Ich erinnere mich noch wie das langsam eingesickert ist. Immer wieder neue Infos, Erkenntnisse, Ernüchterungen und jedesmal diese fiese Change-Achterbahn, in der man erstmal so tut als wäre nichts, dann traurig, wütend und frustriert ist und erst so nach und nach rausklettert...Und je einschneidender die Veränderung ist, desto steiler ist das, was man da hochklettern muss.


In vergangenen Krisen hat dir immer am besten geholfen, einfach optimistisch nach vorne zu schauen. Nun ja, als Selbständige, deren ganzen Erwerbsfundament wackelt und bröckelt hat das natürlich vor einem Jahr wenig geholfen. Das hat eher noch mehr Angst gemacht, stimmt's?

Gut, dass du einfach versucht hast im HEUTE unterwegs zu sein - mal mehr, mal weniger erfolgreich, Schritt für Schritt und Atemzug für Atemzug.

Nie waren die Worte von Beppo Straßenkehrer wichtiger und hilfreicher für dich! Wie ein kleines Mantra hast du sie immer wieder hervor geholt.


Vielleicht wird es Zeit, dass ich dir von mir erzähle wie ich hier so sitze ein Jahr später!?


Die Sonne scheint zum Fenster herein, mein Arbeitstag hat gerade angefangen, es stehen ein paar tolle Dinge auf der Liste für heute. Ja, auch ein paar lästige, aber das gehört dazu, oder? Und nein, DAS hat sich nicht verändert. :)


Ob ich immer noch selbständig bin?

Ja! Es waren und sind keine einfachen Monate, aber die Autonomie, das Gefühl meine eigene Chefin zu sein war mir zu wertvoll, nicht dafür zu kämpfen und ich schlage mich tapfer. Es hilft gerade sehr, dass ich gerne viele unterschiedliche Dinge parallel tue und ausprobiere. Wie ein Mosaik puzzle ich jeden Tag und jede Woche und jeden Monat meine unterschiedlichen Tätigkeiten und Projekte zusammen. Du würdest dich wundern, aber ich will nicht zu viel verraten. Du liebst Überraschungen, das sagst du immer. Und ich verspreche dir in den kommenden 12 Monaten einen ganzen Haufen davon.


Ob ich immer noch Trainings geben?

Ja! Oder formulieren wir es so: Du tust, was du vor einem Jahr getan hast. Du tust außerdem ein paar Dinge, von denen Du nicht gedacht hättest, dass du sie je wieder tun würdest. Und Du tust Dinge, von denen Du niemals gedacht hättest, dass sie etwas für dich sein könnten.


Ob im letzten Jahr IRGENDWAS so gelaufen ist wie ursprünglich geplant?

Ehrliche Antwort? Nein. Interessanterweise hat das aber gar nicht so lange gedauert sich an diese Unplanbarkeit zu gewöhnen. Es heißt ja ohnehin immer "der Mensch plant und das Universum lacht". Das war für viele früher so ein Kalender-Spruch und dann hat man doch seinen Urlaub, seine Workshops, seine Pläne für 18 Monate im voraus abgesprochen, eingetragen und gebucht. Das ging in 2020 einfach nicht - als hätte etwas alle Kalender verhext...


Was sich grundlegend geändert hat?

Meine Wertschätzung für vieles, was Du damals noch für Selbstverständlich gehalten hast.

Kannst Du dich erinnern, wie oft du gegrübelt hast, warum so viele Menschen erst Dankbarkeit lernen und ihr Leben schätzen und in die Hand nehmen, wenn sie einen Verlust, eine Krankheit oder einen sonstigen Schicksalsschlag erlebt haben? Du hast gegrübelt wie du das auch ohne ein schlimmes Erlebnis hinbekommen kannst.


Aber so richtig begreift man es doch erst...

...wenn einem etwas selbstverständliches unmöglich wird, wie einfach seiner Arbeit nachgehen.

...wenn einem etwas genommen wird von dem einem gar nicht so richtig klar war, dass man es hat, wie der Freiheit zu gehen und zu reisen wohin man möchte.

...wenn man etwas vermisst, was man sich nie sehnlicher gewünscht hat, wie der Kontakt zu Freunden und Famlie.


Wir alle haben so viel gelernt im letzten Jahr und sind noch dabei.


Bevor ich jetzt schließe, sei gewiss:

Es geht weiter! Es ist nicht einfach, aber schaffbar! Mut tut gut! Du wirst so viel lernen! Du wirst anderen viel Kraft und Mut geben durch deine Unterstützung! Und auch die grauen Tag an denen Du einfach nur die Wand angestarrt, düstere Musik gehört und Popcorn gegessen hast waren ein wichtiger Teil von allem!


Halte die Ohren steif, meine Liebe!


Sonnige Zuversichts-Grüße und eine Umarmung aus der Ferne!

Deine Zukunfts-Franzi"

 


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