top of page
AutorenbildFranziska Blickle

Ich gestehe! - 5 Fehler, die mir im Training immer wieder passieren

Aktualisiert: 23. Okt.

Fehler machen ist die normalste Sache der Welt. Allgemein besteht allerdings Konsens darüber, dass es nützlich ist, aus ihnen zu lernen und sie nach Möglichkeit nicht zu wiederholen. Nun ja!

Ich gestehe hier fünf Fehler, aus denen ich eigentlich schon hinreichend oft gelernt habe, die mir völlig bewusst sind UND die mir dennoch immer wieder passieren.


“Jeder Mensch macht Fehler. Das Kunststück liegt darin, sie dann zu machen, wenn keiner zuschaut.”

Peter Ustinov


Und, nein, es geht hier auch nicht um Fehler, die mir passieren wenn keiner zuschaut - leider! Heute geht es um Fehler, die ich immer wieder vor Publikum mache: in meinen Trainings!

 

Fehler Nr. 1 - Ich sage nur an wie lange wir Pause haben und nicht bis wann.


Beinahe an jedem Trainingstag passiert es mir früher oder später, dass ich bei einer Pause zwar ansage wie lange sie dauert, aber nicht wann sie zu Ende ist.

Das ist an sich noch kein Beinbruch, wenn ich sonst alles im Blick habe und rechtzeitig den vereinbarten "Pausensong" anstelle.


Dann wissen alle, wenn er zu Ende ist, gehts weiter und wer nicht da ist muss singen, tanzen, einen Witz erzählen - "Funishment" eben!


Nur...nun ja...meistens schaue ich einfach selber gar nicht auf die Uhr wann die Pause los ging und habe darum auch keinen blassen Schimmer wann sie vorbei sein müsste. Autsch!

Sehr unangenehm dann als Trainerin die Teilnehmer*innen fragen zu müssen wie lange die Pause noch dauert!


Meist greife ich dann lieber zum Mittel "Vortäuschung von Kompetenz bei völliger Ahnungslosigkeit" und stelle den Song an, wann es sich richtig anfühlt - Bauchentscheidung!


Selbsthilfe: Nach und nach gewöhne ich mir an zu Beginn der Pause einen Timer auf dem Smartphone zu stellen. Außerdem ging heute die Bestellung für eine Moderationsuhr raus, die in Zukunft Abhilfe schafft.

 

Fehler Nr. 2 - Ich versuche mir die Namen ohne Namensschilder zu merken


Gerade bei kleinen Gruppen bin ich immer wieder der Meinung ich könne mir die Namen schon merken und verzichte auf Namensschilder. Beinahe immer ein Fehler, der mich irgendwann einholt!

So ganz zu Ende gelernt habe ich meine Lektion scheinbar noch nicht - sonst würde es nicht mehr passieren.


Inzwischen kann ich aber immerhin so offen damit umgehen, dass ich meist einen doofen Witz zum Thema mache, meine Schwierigkeit offenbare und auch mitten im Training noch Namensschilder schreiben lasse.


Nicht die eleganteste Variante, aber immer noch besser als rumzudrucksen, den Namen zu vermeiden oder nur manche Teilnehmer*innen mit Namen anzusprechen. Das wird immer bemerkt und kommt immer komisch an!

 

Fehler Nr. 3 - Ich lasse mich von einem kritischen Gesichtsausdruck aus der Fassung bringen


Wisst ihr was ein sog. "Resting Bitch Face" ist? So nennt man den fast mimiklosen, arrogant oder verächtlich wirkenden Gesichtsausdruck, den manche Menschen haben, wenn sie entspannt sind. Ungefähr so wie die gute Scarlett O'Hara hier.


Nun ja, ich selber habe so etwas wie ein "Concentration Bitch Face" und wirke, wenn ich mich konzentriere sehr kritisch, mürrisch oder sogar böse. Hier der Fotobeweis:

Und obwohl es mir selbst so geht, ich weiß, dass ich damit nicht alleine bin und ich absolutes Verständnis für diesen Gesichtsausdruck habe, bringt es mich selbst regelmäßig aus der Fassung wenn Teilnehmer*innen mir mit einem solchen Gesichtsausdruck zuhören.


Ich beginne dann zu hinterfragen ob sie das Thema doof finden, das Modell ungeeignet, meine Erklärung unklar oder "was zum Kuckuck" wohl los ein könnte.

Ich versuche noch ein Beispiel zu geben, noch besser zu erklären oder - im Extremfall - den Abschnitt schnell hinter mich zu bringen und in die nächste Übung oder Pause zu fliehen.


Zum Glück löst sich dieses Störgefühl dann fast immer schnell auf, wenn genau von dieser Person eine gezielte Frage, ein passgenaues Beispiel oder auch einfach nur zustimmendes Nicken kommt. Yeah!

 

Fehler Nr. 4 - Ich schalte die Bluetoothbox nicht aus und erschrecke mich dann zu Tode


Vor dem Training beim Vorbereiten, in den Pausen, für den Pausensong - ich lasse gern Musik laufen und damit es nicht aus meinem Smartphone oder Laptop scheppert habe ich eine kleine Bluetooth-Box dabei.


Sie ist klein, wiegt kaum was, hat eine gute Soundqualität und ist einfach zu bedienen - damit es nicht zu perfekt ist haben die Entwickler eine kleine Überraschung eingebaut: Sie verabschiedet sich nach ca. 10 Minuten Nicht-Nutzung in den Standby-Modus...mit einem ohrenbetäubenden "Lü-Lü-Lü", welches mich wirklich jedes Mal zu Tode erschreckt.

Am schlimmsten war das eine Mal, als ich - das fand ich sehr clever von mir - extra den Ton ganz runter gedreht habe, um genau das zu vermeiden. Das Lü-Lü-Lü ist scheinbar unabhängig davon, trötete mir wenige Minuten später trotzig um die Ohren und ich habe einen richtigen Satz in die Luft gemacht weil ich mich ja genau davor sicher glaubte. Lacher beim Publikum und Herzrasen bei mir!


Die Lösung wäre sehr einfach: selber ausschalten! Aber es hieße ja nicht "vergessen" wenn ich es absichtlich täte.


Also lasse ich mich auch in Zukunft vermutlich das ein oder andere Mal mit einen Gratis-Adrenalin-Stoß versorgen und achte bei der nächsten Box auf geräuschlosen Wechsel in den Standby-Modus.

 

Fehler Nr. 5 - Ich vergesse mir genug Wasser zu holen.


Wenn ich ein Training gebe oder einen Workshop moderiere trinke ich unglaubliche Mengen Wasser. Ob das nun daran liegt, dass ich viel spreche, daran, dass es immer bereit steht oder ob das einfach eine Übersprungshandlung ist ... keine Ahnung! Vermutlich wie so oft eine Kombination daraus.

Witzig oder peinlich wird es immer dann, wenn ich vergesse mir in der Pause Nachschub zu holen, denn ich greife meist trotzdem ganz selbstverständlich zum Wasserglas, stelle fest, dass es leer ist uns stelle es wieder hin.


30 Sekunden später dann das gleiche Spiel. Vermutlich fällt meinen Teilnehmer*innen das gar nicht so sehr auf, denn meist sind wir mitten im Debriefing oder einer Fragerunde und sie konzentrieren sich auf den Inhalt. Falls es doch auffällt wirkt es wahrscheinlich als wäre ich in einer Zeitschleife gefangen - nur mit leerem Glas.

 

Ich bin gespannt ob diese Fehler einfach bleiben und zu mir gehören oder ob sich irgendwann neue, witzige, unerwartete dazugesellen. Da sie mit Humor zu betrachten die nützlichste Art des Umgangs scheint werde ich mal sammeln und dann wieder berichten.

301 Ansichten0 Kommentare

Comments


Du willst mehr?

Abonniere jetzt meinen Newsletter und freu dich auf Tipps, Tricks und Spielereien

für richtig tolle Workshops.

Hi, ich bin Franzi!

Portrait von Franziska Blickle

Mehr über mich erfährst du

Suchst du etwas Bestimmtes?

​← Tippe hier deinen Suchbegriff!

Frisch gebloggt: 

bottom of page