Das Ideengewitter – meine Brainstorming-Methode für eine schnelle Ideenflut
Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie ich das Ideengewitter erfunden habe. Also, „erfunden“ ist vielleicht ein großes Wort – wahrscheinlich gibt es irgendwo auf der Welt eine ähnliche Methode. Aber in genau dieser Form, mit genau diesem Ablauf, habe ich es nirgendwo gesehen. Und es hat sich bewährt.
Das erste Mal habe ich es für ein Brainstorming während der Blog-Dekade genutzt. Was zum Henker ist eine Blog-Dekade? Ganz einfach: zehn Blogartikel in zehn Tagen. Klingt verrückt? Ist es auch. Aber es funktioniert – wenn man sich vom Perfektionismus verabschiedet.
Die erste Blog-Dekade entstand 2020, als meine Blog-Buddy Lotte und ich feststellten, dass wir viel zu viele halbfertige Blogartikel in unseren Entwurfsordnern hatten. Immer fehlte noch eine Kleinigkeit: das Beitragsbild, eine bessere Überschrift, ein Feinschliff am Text. Perfektionismus hielt uns zurück. Also haben wir uns selbst eine Challenge verordnet: Jeden Tag einen Artikel veröffentlichen – egal, ob perfekt oder nicht.
Judith „Simpertexter“ Peters fand das so spannend, dass sie die Blog-Dekade als festes Format in ihre Blogger-Community The Content Society aufgenommen hat. Und sie fragte mich, ob ich nicht Lust hätte, die Gastgeberin zu sein und ein tägliches Brainstorming anzubieten.
Da saß ich also am Abend vor der ersten Session und zerbrach mir den Kopf:
Wie kann ich in nur 30 Minuten möglichst vielen Menschen zu neuen Blog-Ideen verhelfen?
Wie viele Teilnehmerinnen würden kommen?
Wer von ihnen braucht wirklich Input, und wer möchte nur reinschnuppern?
Ich brauchte eine Methode, die schnell, effizient und für viele Menschen gleichzeitig funktioniert. Und da fiel mir ein Format ein, das ich ein paar Tage zuvor in einem Workshop erlebt hatte: ein Take-away-Gewitter.
Dort wurden wir gebeten, unseren wichtigsten Aha-Moment aus dem Workshop in den Chat zu schreiben – aber noch nicht abzuschicken. Erst auf ein gemeinsames Kommando sollten wir alle gleichzeitig unsere Gedanken losfeuern. Und plötzlich regnete es Erkenntnisse im Chat.
Genau das habe ich für die Blog-Dekade übernommen – und so wurde das Ideengewittergeboren.
So funktioniert das Ideengewitter
Die Methode ist simpel, aber genial. Sie läuft in fünf Schritten ab:
1️⃣ Wer eine Idee braucht, hebt die Hand.
In Zoom nutzen wir dazu das Handheben-Feature. So sehen wir, wie viele noch dran kommen.
2️⃣ Die erste Person erklärt ihr Thema.
In zwei bis drei Sätzen erzählt sie, worüber sie bloggen will.
3️⃣ Alle anderen schreiben ihre Gedanken in den Chat.
Wir überlegen:
Welche Fragen hätte ich zu diesem Thema?
Welche Begriffe fallen mir ein?
Welche Vorurteile gibt es dazu?
Welche Mindfucks oder Aha-Momente könnte der Artikel auslösen?
4️⃣ Warten auf das Kommando.
Wir drücken noch nicht auf „Enter“. Erst auf ein gemeinsames Zeichen lassen wir die Ideen los – wie ein Ideen-Wolkenbruch.
5️⃣ Nächste Person, nächstes Gewitter.
Dann kommt die nächste Bloggerin dran. So geht es weiter, bis alle versorgt sind.
Warum das Ganze nicht einfach tröpfchenweise? Ganz einfach: Damit sich niemand selbst zensiert. Wenn wir unsere Ideen alle gleichzeitig abschicken, gibt es kein „Ach Mist, das hat schon jemand geschrieben, dann schreibe ich nichts mehr.“ Genau diese feinen Nuancen machen oft den Unterschied!
Der schwierigste Teil an der Blog-Dekade ist übrigens nicht das Ideenfinden. Es ist die Entscheidung: Welche der vielen Ideen setze ich jetzt um?
Methoden erfinden, anpassen und neu kombinieren, bis etwas entsteht, das 1000 % zu Dir, Deiner Zielgruppe und Deinem Thema passt – das ist übrigens meine (un)heimliche Superkraft.
Wenn Dir eine Idee fehlt – sei es für ein Workshop-Format, ein interaktives Training oder ein kreatives Brainstorming – dann schreib mir an hello@franziska-blickle.com. Erzähl mir, für welche Situation oder Zielsetzung Du nach einer passenden Methode suchst, und ich unterstütze Dich gern! 💡✨
